Die westliche Öffentlichkeit weiß es nicht, doch Washington und dessen europäische Vasallen sind auf dem bestem Weg, Russland davon zu überzeugen, sich auf einen Angriff vorzubereiten. Der investigative Historiker Eric Zuesse berichtete vor Kurzem über Informationen einer deutschen Zeitung, laut denen eine Entscheidung der Bundeswehr vorsieht, Russland schon bald zu einer Feindnation Deutschlands zu erklären.  

Und dies ist auch jene Interpretation, zu der einige russische Politiker aufgrund der NATO-Militärbasen, die Washington an den Grenzen der Russischen Föderation gerade aufbaut, gelangt sind. Washington könnte im Angesicht seiner Militärexpansion im Schilde führen, den Druck auf Russlands Staatspräsident Putin zu erhöhen, um die russische Opposition gegenüber Washingtons Unilateralismus zu minimieren. 

Wie dem auch sei, die aktuelle Situation erinnert manch eingefleischte Russen wie Wladimir Schirinowski an Hitlers Truppen an den Grenzen der Sowjetunion im Jahr 1941. Schirinowski ist Gründer und Vorsitzender von Russlands Liberaldemokratischer Partei und Vizepräsident des russischen Parlaments.

In einer Konfrontation mit dem Herausgeber einer deutschen Zeitung teilte Schirinowski diesem gegenüber mit, dass das erneute Auftauchen von deutschen Truppen an Russlands Staatsgrenzen einen präventiven Angriff provozieren wird, nach dem von deutschen Truppen und Truppen der NATO nichts übrig bleiben werde.

„Je mehr NATO-Soldaten sich auf Ihrem Territorium befinden, desto schneller werden diese Truppen den Tod finden. Bis zum letzten Mann. Sorgen Sie dafür, dass NATO-Truppen aus Ihrem Territorium herausverlegt werden!“

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat indes seine Frustration über Washingtons Glauben an Gewalt und Zwangsausübung anstelle von Diplomatie zum Ausdruck gebracht. Es ist rücksichtslos seitens Washington, Russland davon überzeugen zu wollen, dass Diplomatie ohne bestimmte Versprechungen ein aussichtloses Unterfangen ist.

Wenn die Russen erst einmal zu diesem Fazit gelangen, wird es zu einer Konfrontation zwischen Gewalt und Gewalt kommen. Fakt ist, dass Schirinowski an diesem Punkt bereits angekommen ist. Vielleicht stellt sich die Situation mit Blick auf Wladimir Putin ebenso dar. Wie ich jüngst berichtet hatte, tadelte Putin westliche Medienvertreter zuletzt für deren Rolle in Bezug auf Agitationen in Sachen eines Nuklearkriegs. Lesen Sie dazu auch diesen Bericht.  

Putin hat klar und deutlich gemacht, dass Russland eine Inbetriebnahme von amerikanischen Raketenbasen in Polen und Rumänien nicht akzeptieren und hinnehmen wird. Er teilte dies gegenüber Washington und den närrischen Regierungen Polens und Rumäniens mit. Wie dem auch sei, wie Putin in der Vergangenheit bereits richtig festgestellt hatte, „hören sie nicht zu“.

Die Unfähigkeit zuzuhören bedeutet, dass die eigene Arroganz Washington zu sehr verdummt und weltfremd gemacht hat, um Putins Warnungen für bare Münze zu nehmen. Falls Washington nicht von seinem Kurs ablässt, wird es früher oder später zu eben jenem präventiven Erstschlag kommen, den Schirinowski gegenüber dem deutschen Herausgeber angekündigt hatte.

Wir Amerikaner haben die Pflicht, endlich aufzuwachen und die gefährliche Situation wahrzunehmen, die durch Washington geschaffen worden ist, doch ich gehe persönlich nicht davon aus, dass dies der Fall sein wird. Die meisten Kriege brechen ohne Wissen und mentale Vorbereitung der Öffentlichkeit aus, bis sie ausbrechen. 

Die Hauptfunktion der amerikanischen Linken ist, als nationaler Buhmann zu dienen, mittels dessen die Konservativen in Bezug auf den Verlust der moralischen Prinzipien unserer Nation verängstigt werden. Unterdessen leitet sich die Hauptfunktion der Konservativen daraus ab, Angst und Hysterie in Bezug auf Einwanderer, Muslime und Russen zu kreieren.

Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass sich der US-Kongress darüber bewusst ist, unser Land in ein Armageddon zu steuern, während sich das Gros unserer Medien purer Propaganda bedient. Eine Wenige, zu denen ich auch mich selbst zähle, unternehmen den Versuch, die Menschen über die wahren Gefahren aufzuklären, denen sie ins Auge blicken, doch unsere Stimmen sind nicht laut genug.

Nicht einmal Wladimir Putins Stimme ist laut genug. Es erweckt ganz den Anschein, als ob der Westen nicht zuhört, „bis von deutschen Truppen und NATO-Truppen nichts mehr übrig bleiben wird“. Gleiches lässt sich dann gewiss auch von polnischen und rumänischen Truppen sowie dem Rest von uns sagen. 

Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / © 2016 Dr. Paul Craig Roberts / Institute for Political Economy

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